18 next floor 1 / 22 Um besser zu verstehen, welche Bedürfnisse die Benutzerinnen und Benutzer haben und wie diese optimal abgedeckt werden können, vernetzt sich die Arbeitsgruppe mit betroffenen Menschen, mit Organisationen und Verbänden. Gute und regelmässige Kontakte gibt es etwa zur Fachstelle Hindernisfreie Architektur, zum Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil oder zur Behindertenorganisation Procap. «Wir wollen Betroffene zu Beteiligten machen, indem wir lernen, ihre Perspektive einzunehmen und uns auf ihre Bedürfnisse zu fokussieren», sagt Elisabeth Köpfli-Roth. Diese Gespräche, Beobachtungen und Feldtests enthüllten Herausforderungen, dieman imnormalen Alltag nicht erkennen könne, sagt Marcel Ackermann: «Nicht alle Menschen können ein Kabinentableau mit ihren Händen bedienen. Manche Tetraplegikerinnen verwenden zum Beispiel ihren Kopf, um den Aufzug zu rufen. Das realisiert man nicht am Schreibtisch, sondern nur, wenn man diesen Menschen im Alltag begegnet und sie begleitet.» Eine App ruft den Lift Eine Alternative zu herkömmlichen Ruftasten und Tableaus kann das Smartphone sein. Mit der Schindler-App «ElevateMe» wird das Telefon gewissermassen zumLiftboy in der Hosentasche. Denn die App ermöglicht den berührungsfreien Etagenruf für praktisch alle Schindler-Aufzüge. «Via App oder Sprachbefehl kann ich den Aufzug an meine Haltestelle holen und damit ins gewünschte Stockwerk fahren. Dazumuss ichweder auf demAussen- noch auf dem Innentableau einen einzigen Knopf berühren», erläutert Julian Stähli, Head Product Management bei Schindler Schweiz. Im Zug der Corona-Pandemie als hygienische und berührungsfreie Alternative zum Tastendrücken lanciert, könnte «ElevateMe» in Zukunft auch fürMenschen mit Behinderungen ein nützliches Hilfsmittel werden. «Dieses und weitere Themen wollen wir künftig intensiver erforschen», sagt Elisabeth Köpfli-Roth. Denn solche digitalen Helfer seien ein Wunsch von betroffenen Personen. In eine ähnliche Richtung geht die PORTTechnologie. Sie schleust Personen nahtlos durch ein Gebäude – vom Haupteingang über den Aufzug bis in dieWohnung. Dabei forscht das Unternehmen auch an einer speziellen Wohnungseingangstür. Die Tür kann mit einer Videogegensprechanlage, einem Kartenleser oder einem konventionellen Schloss ausgerüstet werden. Via Schindler-App oder Gesichtserkennung kann sie komplett berührungsfrei geöffnet werden. «So können wir Gebäude mit einer einzigen Zutrittslösung erschliessen. Vom Eingang über den Aufzug bis zur eigenen Wohnung ist alles aus einem Guss und barrierefrei», erklärt Florian Trösch, Head GLP Transit Management bei Schindler. EIN DESIGN FÜR ALLE Mit «ElevateMe» wird der Aufzug per App gerufen (oben links). Bei der Schindler Port-4D-Lösung wird das Smartphone zum Haustürschlüssel (oben rechts). Beim Haptic Touch Panel werden die Tasten fühlbar (unten). c
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