28 next floor 1 / 22 Hindernisfrei durch die Welt Wie gut Hindernisfreiheit im öffentlichen Raum funktionieren kann, zeigen visionäre Projekte auf der ganzen Welt. Dabei stehen meist bauliche Massnahmen im Vordergrund, um Barrieren aus dem Weg zu räumen. Doch manchmal reichen auch ein plätschernder Wasserlauf oder intensiv duftende Sträucher. GLOBAL TEXT Stefan Doppmann Barrierefreies Bauen meint oft, bestehende Hindernisse zu beseitigen, um eine Einrichtung auch für Menschen mit Behinderung nutzbar zu machen. Wohl nur selten wird bereits bei der Planung ein Projekt, das für alle zugänglich sein soll, so konsequent auf die Verletzlichsten in unserer Gesellschaft ausgerichtet, wie das beim Friendship Park in Uruguays Hauptstadt Montevideo der Fall war. Dieser Park wurde so gebaut, dass sich Kinder und Jugendliche mit jeder denkbaren Einschränkung (und ohne), sei es mental oder körperlich, darin bewegen und unterhalten können. Die Spielgeräte sind beispielsweise so konzipiert, dass sie auch von Kindern im Rollstuhl genutzt werden können. Angesprochen werden im Park alle Sinne, sodass sich auch Seh- und Hörbehinderte an spannende Erfahrungen herantasten können. Klänge, Gerüche, abwechslungsreiche Oberflächen und bunte Farben sind bewusst so verwendet, dass je nach Bedürfnis andere Reize im Vordergrund stehen. «Die Absicht, eine inklusive Umgebung zu gestalten, liess uns den Park von den Sinnen her denken und von den Möglichkeiten, die diese bieten», beschrieben die Urheber Marcelo Roux und Gastón Cuña ihr Vorgehen. Nicht zu kurz kommt bei all dem die Kommunikation. Teile des Spielplatzes sind als Labyrinth gestaltet. Sie fördern das gemeinsame Spiel und ermöglichen Begegnungen – unabhängig vom Grad der Einschränkung. Eine zentrale Rolle kommt zudem dem Amphitheater zu, das sich als Mittelpunkt von Veranstaltungen, aber auch zur Entwicklung von Gruppenaktivitäten eignet. MONTEVIDEO, URUGUAY Gemeinsam spielend Grenzen überwinden Marcelo Roux
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