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Der Aufruf sorgte weltweit für Schlagzeilen: Für das neue Gefängnis in Zürich West wurden Freiwillige zum «Probesitzen» gesucht. Wer eine Erfahrung der besonderen Art machen wollte, konnte sich – eine saubere Weste vorausgesetzt – dafür bewerben, den Gefängnisalltag maximal vier Tage lang zu testen. Das Ziel, so Gefängnisleiter Marc Eiermann, sei es gewesen, den Betrieb möglichst realitätsnah zu simulieren. Einzig die Leibesvisitation beim Eintritt war optional. Ansonsten galten für die Testpersonen dieselben Bedingungen wie für die Inhaftierten, die seit April hier eingewiesen werden. Über 800 Neugierige meldeten sich, viel mehr als erwartet. Die Aktion vomMärz 2022 war ein voller Erfolg. Die ungewöhnliche Idee des Probeschlafens im Knast passt ganz gut zum neuen Polizei- und Justizzentrum PJZ, an dem schlichtweg nichts gewöhnlich ist. Und sie passt auch zum neuen Gefängnisleiter Marc Eiermann, der so gar nicht dem Klischee entsprechen will. Charmant sein Lächeln, einladend seine Art, locker der Umgangston. «Wir sind übrigens das einzige Gefängnis weltweit, das den Fluchtweg ausschildert», sagt er lachend und zeigt auf die grünen Exit-Zeichen an der Decke – eine feuerpolizeiliche Auflage des Kantons, die in den Gängen einer Strafanstalt durchaus Satirepotenzial hat. Vielfalt schafft Komplexität Doch damit hat es sich auch schon in Sachen Spass: Das neue Polizei- und Justizzentrum auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs in Zürich Aussersihl-Hard ist ein High-End-Kompetenz- c

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