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30 next floor 1 / 22 GLOBAL MEXICO CITY, MEXICO Die Welt mit allen Sinnen wahrnehmen Sehbehinderte oft noch über einen Sehrest Farben und Helligkeitsunterschiede wahrnehmen können, spielt der Architekt mit einemWechselspiel von Licht und Schatten. «Beim Bau solcher Gebäude realisieren wir, wie blind wir sind für unsere anderen Sinne und wie eingeschränkt in unserer Wahrnehmung,» erkennt Mauricio Rocha. Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen nutzen ihre übrigen Sinne umso intensiver. Diese Erkenntnis machte sich das Architekturbüro Taller de Arquitectura – Mauricio Rocha zunutze, als es in Iztapalapa, einem Stadtteil von Mexico City, 2001 ein Zentrum für Blinde und Sehbehinderte baute. So dienen plätschernde Wasserläufe entlang der Gehwege als akustische Richtungsweiser. Intensiv duftende Sträucher sind zudem so vor den einzelnen Gebäuden gepflanzt, dass auch der Geruchssinn für die Orientierung genutzt werden kann. In jedem einzelnen Gebäude ist ein Streifen mit einer charakteristischen Signatur aus horizontal oder vertikal verlaufenden Rillen in die Fassade eingelassen, sodass dessen Funktion spielerisch über den Tastsinn identifiziert werden kann. Um den störenden Strassenlärm vom Gelände fernzuhalten, wird das 8500 Quadratmeter grosse Eckgrundstück von einer hohen Mauer eingefasst. Die Oberfläche auf der Innenseite der Mauer besteht aus unterschiedlichen Mustern und Materialien, was taktile Abwechslung bietet. Im rechten Winkel zur Aussenmauer ragen Mauern in den Raum hinein, die in Höhe und Form variieren und so Innenhöfe abgrenzen, die Privatsphäre bieten. Die Architektur des gesamten Zentrums ist geradlinig angelegt, sodass sich die Nutzer rasch zurechtfinden. Da auch Luis Gordoa

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